Schwäbische Alb Nordrandweg HW1

So 19.07.- So 02.08. 2020


380 km / 8300 hm (?)
15 Tage (14 Wandertage) 27 km / Tag

Tag 1 - So 19.07.2020

Zugfahrt nach Donauwörth 

6 h Bahnhölle nach Donauwörth!
 Wir konnten erst Mittags um 14:00 Uhr starten. Die Strecke ging über Ulm nach Donauwörth. Leider gab es einen Schienenersatzverkehr von Ravensburg nach Achdorf. In Ulm haben wir dann den Anschlußzug verpasst. Dafür nutzten wir die Pause für ein Abendessen am Bahnhof (leckerer Chinese).Die Ankunft in Donauwörth war gegen 19:00 Uhr. Los ging es ca. 3km zu unserem Campingplatz "Kanuclub Donauwörth". Unterwegs haben wir uns noch ein Eis gegönnt.
 Der Platz war sehr idyllisch, direkt in den Auen mit einer heißen Dusche und einem Radler aus dem Automaten. Die erste Zeltnacht war prima.

Tag 2 - Mo 20.07.2020

Donauwörth - Eisbrunn 27,0 km

Anstieg : 494 hm
Abstieg : 588 hm

Am Morgen ging es gegen 9:00 Uhr los. Erst einmal auf einem Radweg durch grüne Auenlandschaft. Die Landschaft ist noch sehr flach und es ging schnell voran. Nach einer Wegumleitung um eine große Kiesgrube herum kam der runde Turm der Harburg in Sicht. Das  Schloss Harburg zählt zu den ältesten und am besten erhaltenen Burganlagen Süddeutschlands. Dort angekommen stellten wir schnell unsere Rucksäcke beim Kassiererhäusle unter, denn eine Führung sollte in 5min beginnen. 1h später, nach einer spannenden Führung, machten wir noch ein kleines Picknick und liefen weiter zur nahen Waldschenke Eisbrunn. Dort gab es ein bayrisch zünftiges Essen im Biergarten und natürlich ein großes Radler.

Um ca. 18:00 ging es weiter zur Zeltplatzsuche im Wald. Dieser war nach ca. 1h in der Nähe eines versteckten Hochsitzes gefunden. Leider waren auch schon ein paar Zecken dort. Trotz Zecken hatten wir eine ruhige Nacht ohne Besuch des Jägers.

Tag 3 - Di 21.07.2020

Eisbrunn - Bopfingen 32 km

Anstieg : 353 hm
Abstieg : 234 hm

Nach Abbau des Zeltes ging es direkt weiter, erst mal ohne Frühstück. Nach ca. 4km kam das Kloster Mönchsdegging in Sicht. Am Waldrand lud uns eine lauschige Bank, mit Blick auf das Ries, zum Frühstück ein - endlich.

Frisch gestärkt ging es weiter. Mittagessen war dann in Christgarten geplant. Leider mussten wir aber feststellen, dass der Gasthof schon länger geschlossen hatte. Ein älterer Mann, der ehemalige Betreiber und Besitzer bot uns nach einem kurzen Gespräch an, frisches Leitungswasser in seinem Heizungskeller zu zapfen. Daher gab es heute Tütenfutter von Onkel Benz. Die nächste Attraktion war ein großes Wildgehege, dass wir durchwanderten. Leider ohne Wildsichtung. Im nächsten Dorf, Schweindorf füllten wir erneut unsere Wasserflaschen an einem Brunnen und steuerten den nächsten Gasthof an. „Heute Ruhetag“ stand an der Tür. Wir wollten gerade weiter laufen, als im Nachbarhaus ein Fenster auf ging und eine Frau uns riet einfach am Gasthaus zu klingeln. Und tatsächlich kam der Bruder der Besitzerin und wir bekamen noch etwas zu trinken und sogar einen Kaffee mit Kuchen. Schlafen wollten wir dort allerdings nicht und so ging es weiter Richtung  Bopfingen. 21km hatten wir schon hinter uns und beide keine Lust auf eine weitere Zeckennacht. Daher war das Motte: "Durchhalten bis Bopfingen". Aber "leider" hatte der Gasthof Bären kein Zimmer mehr frei, aber die nette junge Gastwirtin bot uns kurzentschlossen einen freien Wohnwagenstellplatz zum Zelten an. Eine kleine flache Wiese im Hinterhof. Und das zum schwäbischen Preis von 0€. Die 8-jährige Tochter der "Chefin" hat uns dann noch den ganzen Abend mit ihrem Polly Pocket unterhalten.

Tag 4 - Mi 22.07.2020

Bopfingen - Unterkochen 27,8 km

Anstieg : 525 hm
Abstieg : 428 hm

 

Nach einer ruhigen Zeltnacht im Hinterhof gab es erst einmal um 8:30 Frühstück im Bären. Danach noch eine Katzenwäsche in der Gasthof Toilette, leider ohne Dusche und schon waren wir wieder unterwegs. Bopfingen liegt direkt am markanten Ipf, ein Zeugenberg. Auf diesen hatten wir beim erneuten Aufstieg einen schönen Ausblick. Auf schmalen Pfaden ging es an der kleinen Ruine Schenkenstein und einem jüdischen Friedhof bei Aufhausen vorbei. An der Egerquelle konnten wir uns den angesammelten Schweiß abwaschen. Nach der Durchquerung eines Waldes mit breiten Forstwegen war die Kapfenburg das nächste Highlight. Der Rest der Etappe verlief auf breiten Forstwegen mit wenig Abwechslung. Einzig die Überquerung der A7 mit einem aufgestellten Blitzer, ein "schöner" Stein als Denkmal des SAV und ein Jägerhochstand mit Schutzhütte waren auf den nächsten 20km die einzigen Abwechslungen. Die Füße wurden langsam müde und es stellt sich die Frage: Zelt oder Gasthaus. Das Läuterhäusle in Unterkochen bot uns zum Glück noch ein Einzelzimmer an. Kein Problem für uns, wir haben ja unser Bett dabei. Zuletzt kam dann  noch der Abstieg nach Unterkochen, vorbei an dem Quellbereich der Kocher. Soviel Wasser auf der trockenen Alb war dann doch noch richtig beeindruckend.
 Das Läuterhäusle stellte sich als schickes Gasthaus mit gehobener Küche heraus, welche wir auch gleich nach einer Dusche kosten durften. 

Tag 5 - Do 23.07.2020

Unterkochen - Heubach 27,7 km

Anstieg : 626 hm
Abstieg : 648 hm

 

Nach einem opulenten Frühstück mit Lachs, ging es gut gelaunt weiter. Kurz vor dem Ortsausgang gesellte sich ein ebenfalls mit dicken Rucksäcken bestücktes Pärchen aus Köln zu uns. Die zwei sind ebenfalls auf dem HW1 unterwegs und wir teilten uns den weiteren Weg gemeinsam. Es ging stetig bergauf zu einem Aussichtsturm des SAV "Albäumle". Leider war dieser geschlossen und wir machten nur eine kleine Picknickpause. Der Weg führte weiter durch die Ortschaften Essingen und Lautern. Danach folgte der Aufstieg auf den Rosenstein. Dieser ist durchzogen mit etlichen Downhillstrecken für Mountainbiker. Ein Abzweig führte zu einem großen Felsentor "große Scheuer" und einer weiteren beeindruckende Höhle.
 Vor dem Abstieg nach Heubach besichtigten wir noch die Ruine Rosenstein mit einer langen Stahlbrücke. Unterhalb der Ruine befanden sich schöne Kletterfelsen. In Heubach beschlossen wir zusammen mit den Kölnern Abend zu essen. Und  bekamen spontan noch ein Doppelzimmer im Gasthof Hirsch (Brauerei-Gaststätte). In netter Gesellschaft ließen wir uns den Zwiebelrostbraten, das Münchner Schnitzel  und natürlich das köstliche Bier schmecken. Auf dem Zimmer dann die erste Dusche!

Tag 6 - Fr 24.07.2020

Heubach - Kuchalb 28,3 km

Anstieg : 787 hm
Abstieg : 544 hm

 

Nach einem guten Frühstück im Gasthof ging es kurz durch den kleinen Ort dann stetig bergan auf den Scheulberg mit dem ersten Aussichtspunkt Ostfels. Unser nächster Halt war das Naturfreundehaus Himmelsreich. Leider ohne Einkehrmöglichkeit. Dafür ein netter Spielplatz mit Bänken für eine kleine Zwischenmahlzeit. Beim Abstieg in den Ort Weißenstein bot sich ein schöner Blick auf das Schloss Weißenstein. Im Gasthof Linde nahmen wir Abschied von unserer Wanderbekanntschaft und es ging wieder zu zweit weiter. Der Weg führte direkt am Schloss vorbei zurück auf den Albtrauf. Zur linken eine Ebene mit Feldern, zur Rechten steil abfallender Wald. Der Tag war schon fortgeschritten und so langsam mussten wir uns über das Etappenziel und den Schlafplatz Gedanken machen. Am Messelstein, einem aus dem Trauf herausstehenden Felsen, war leider noch zu viel los. Dort trafen wir ein weiteres Pärchen mit schweren Rucksäcken. Nach einem kurzen Erfahrungsaustausch war auch klar, dass der nächste erreichbare Gasthof "Kuchalb" zur Zeit Betriebsferien hatte.  Eine erneute Zeltnacht stand an. Für ein Abendessen machten wir noch einen kleinen Abstecher zum Flugplatz Fliegerhütte Donzdorf. Nach einem leckeren Wurstsalat und dem obligatorischen Radler ging es weiter Richtung Kuchalb. Nach dem Studium der Landkarte peilten wir ein kleines Waldstück in der Nähe der nächsten Ortschaft an und hatten kurz vor Sonnenuntergang Glück mit der Suche. Direkt am Waldrand war ein lauschiges Plätzchen unter alten Buchen. Das Zelt war schnell aufgestellt und wir hatten eine ruhige Nacht.

Tag 7 - Sa 25.07.2020

Kuchalb - Boßler 28,3 km

Anstieg : 923 hm
Abstieg : 835 hm

 

Nach Abbau des Zeltes durchbrachen wir das Unterholz und standen auf einem breiten Feldweg. Kurz nachdem wir los gelaufen waren, bog der Förster in einem Jeep um die Ecke. Kurz nach der Ortschaft Kuchalb kam auch schon der perfekte Ort für unser Frühstück. Der Aussichtsplatz Maierhalde. Ein Rastplatz mit Bank und Tisch und einem wunderschönem Ausblick auf die "drei Kaiser". Danach folgte der Abstieg nach Gingen an der Fils. In der Bahnunterführung das passende Motiv der Schwäbischen Eisenbahn. Am Bäcker gab es für den Proviantbeutel zwei Brocken (so ähnlich wie Seelen) und zwei Berliner. Unsere Wasservorräte mussten ebenfalls aufgefüllt werden. Weiter führte uns der HW1 unter der B10 durch, ein wunderschönes Tal entlang, auf den Fränkel, einen schönen Trockenhang weiter bergan Richtung Wasserberghaus. An einer Wegkreuzung machten wir Bekanntschaft mit dem ehemaligen Pächter des Wasserberghauses und seinem Hund "Graf Bob vom Wasserberg". Wir sollten seinem Sohn, der das Gasthaus übernommen hat einen schönen Gruß ausrichten. Das Wasserberghaus stellte sich als beliebtes Wochenendziel heraus mit entsprechend vielen Gästen. Das Essensangebot war sehr gut und wir gönnten uns ein extrem leckeres Cordon Bleu mit Salat. Und wie es der Zufall wollte, ein kurzes Hallo mit den zwei Wanderern vom Messelstein. Mit vollem "Ranzen" war der Aufbruch etwas beschwerlich, zum Glück erst einmal bergab. Der nächste Aufstieg auf das markante Fuchseck mit erneutem schönen Ausblick folgte direkt. Dominiert von den Drei Kaiserbergen Hohenstaufen, Rechberg und Stuifen. Im Tal war bereits Göppingen in Sicht.
 Weiter am Albtrauf entlang mit erneuter Überquerung einer Autobahn, diesmal die A8 bei Gruibingen. Das eigentliche Ziel, das Boßlerhaus, hatte leider, aufgrund von Corona, keine Übernachtungsmöglichkeiten. Daher mussten wir unsere Wasservorräte an einer nur noch tropfenden Quelle auffüllen, um für die Nacht im Zelt gerüstet zu sein. In der Hoffnung einen guten Zeltplatz zu finden ging es an den Aufstieg zum Boßler. Am Boßlerhaus angekommen saß auf der Terrasse das Pärchen vom Messelstein und hatte gerade das Abendessen beendet. Da die zwei ebenfalls einen Schlafplatz suchten, teilten wir uns den weiteren Weg. An den Jahrhundertsteinen wurden wir fündig. Der Abend verging beim Plaudern mit den zwei aus Frankfurt wie im Flug. Auf die Nacht war leichter Regen angesagt und wir suchten uns einen versteckten Platz auf einer mit Sträuchern durchzogenen Wiese. Gute Nacht! 

Tag 8 - So 26.07.2020

Boßler - Burg Teck 23 km

Anstieg : 481 hm
Abstieg : 600 hm

 


In der Nacht hatte es tatsächlich ein wenig geregnet. Am Morgen war zu unserem Glück wieder alles soweit trocken, so dass wir das Zelt relativ trocken einpacken konnten. Auf einer gemütlichen Bank in der Nähe der Jahrhundertsteine genossen wir ein gemütliches Frühstück mit toller Aussicht. Das grobe Ziel war heute die Burg Teck. Nach einem kurzen Anruf teilte uns die Pächterin mit, dass am Montag Ruhetag sei und wir daher nicht übernachten können. Aber egal, wir hatten ja das Zelt dabei, allerdings wäre eine Dusche gut gewesen.... los ging es dem Trauf entlang an einem Gleitschirmstartplatz vorbei. Nach 2-3 km kam schon die nächste Einkehrmöglichkeit, der Reussensteiner Hof. Wir mussten unsere Wasserflaschen auffüllen und wenn wir schon mal hier waren, einen leckeren Käsekuchen, Kaffee und ein Radler vernichten. Beim Aufbruch trafen wir erneut die zwei aus Frankfurt. Nach dem Hof kam auch gleich die schöne Ruine Reussenstein, die wir ausgiebig besichtigten. Am Sonntag war hier einiges los. Der Weg ging nun entlang der Weissen Wand und dem Heimenstein, immer wieder mit tollen Aussichten. Ein kurzer Abstecher in die Heimsteinerhöhle war sehr lohnenswert. Oberhalb der Höhle stand einmal eine Burg. Den weiteren Weg teilten wir uns plaudernd mit dem Frankfurter Pärchen. An dem Bauernhof Ziegelhütte, einem Lehr-Bauernhof mit leckerem Käse und Kuchen legten wir die nächste Pause ein. Der weitere Weg verging dank Begleitung sehr angenehm. Kurz vor dem Berghang Richtung Burg Teck fing es an zu regnen. Wir beschlossen die nächste Schutzhütte unterhalb der Burg als Übernachtung zu nutzen. Aber zuvor besichtigten wir noch die Ruine Rauber mit einer schönen Holzbrücke. Der feuchte Wald und der Sonnenuntergang boten ein imposante Kulisse.

Tag 9 - Mo 27.07.2020

Burg Teck - Buckleter Kapf 23,8 km

Anstieg : 529 hm
Abstieg : 559 hm

 
Am Morgen war der Regen abgezogen. Wir besichtigten als erstes die Burg Teck, mit einem schönen Ausblick vom Turm. Der anschließende Abstieg nach Owen war sehr abwechslungsreich. Ab dem Parkplatz ging es über einen Trockenhang " Bölle" bis in den Ort. Mehrere Modellsegelflieger drehten ihre Runden. Nach Owen (spricht man Auwen, nur die Doofen sagen Owen), kam der Aufstieg zur Ruine Hohen Neuffen. Bis zum Waldrand eine sehr heiße Angelegenheit. Im Wald war der Weg sehr steil. Ca. in der Mitte kam uns ein älterer Mann entgegen und fragte uns nach dem Weg zum Parkplatz Erkenbrechtsweiler. Tja der liegt oben mussten wir ihm miteilen. Mit Hilfe unserer Stöcke und ein wenig Ablenkung schafften wir es gemeinsam, Ihn zurück zum Parkplatz zu bringen. Eine gute Tat für heute. Bei Erkenbrechtsweiler ging es durch eine Nachstellung einer Keltenfestung. Danach auf den Hohen Neuffen. Auf der Burg (16:00) war soeben die einzige und letzte Führung fertig. Nach einem kurzen Gespräch mit der "Museumsführerin" entschloss sich diese, uns eine kurze Privatführung zu geben. Der Neuffen ist die größte Burgruine Süddeutschlands und wir lernten in der kurzen Zeit viel über deren Geschichte. Der Tag ging wieder sehr schnell dem Ende zu. Mit den zwei Wanderfreunden planten wir die nächste Zeltübernachtung am Buckleter Kapf. Dort angekommen gab es erstmal eine ordentliche Portion Asianudeln aus unserer Outdoorküche. Den Zeltaufbau sparten wir uns heute, das Wetter war wieder traumhaft. Die Nacht war aufgrund des böigen Windes leider etwas unruhig.

Tag 10 - Di 28.07.2020

Buckleter Kapf - Stahleck 25,4 km

Anstieg : 787 hm
Abstieg : 789 hm

 

Nach dem Outdoorfrühstück ging es Richtung Bad Urach entlang des Traufes. Beeindruckend waren die Höllenlöcher, welche durch einen Errosionsabbruch des Traufes entstanden sind. In Urach mussten wir dann erstmal Proviant nachkaufen. Danach gab es am Marktplatz das zweite Frühstück. Auf der anderen Talseite, vorbei an der Jugendherberge, kam der Aufstieg zu den Uracher Wasserfällen. Die Burg Hohen Urach sparten wir uns . Ein kleiner Abstecher ohne Rücksäcke an den Fuß des Wasserfalls nutzten wir für eine kleine Dusche. An der Hohen Wart, ein Aussichtsturm in der Nähe von St. Johann, verabschiedeten wir uns von dem netten Pärchen. Wichtig für heute Nacht war eine Dusche und die Wäsche unserer mittlerweile etwas müffeligen Klamotten. Ein kurzer Anruf beim Stahlecker Hof und wir hatten den Luxus für heute Abend sicher. Dafür waren noch ein paar km zu laufen. Der Hunger nagt auch so langsam, leider hatte der Stahlecker Hof Ruhetag. Daher kehrten wir 3 km zuvor im Hofgut Übersberg ein. Endlich Linsen mit Spätzle und Saure Nierle (Stand auf der Vesperkarte). Die Portionen waren sehr üppig! Die letzten km schleppten wir uns mit vollem Bauch in unsere Unterkunft.

Tag 11 - Mi 29.07.2020

Stahleck - Bollberg 29,0 km

 

Mit frischer Wäsche, geduscht und einem edlen Frühstück starteten wir nun wieder zu zweit den Wandertag. Die Etappe war wieder einmal mit lauter Highlights gespickt. Nach der Umrundung von Holzelfingen hatten wir den ersten Blick auf das Märchenschloss Lichtenstein. An mehreren Aussichtsfelsen der Rötelstein, der Locherstein und vielen kleineren sahen wir das Schloss aus unterschiedlichen Perspektiven. Nach der Taldurchquerung bei Honau ging es bergan zum Schloss. Wir gönnten uns eine interessante Führung durch das Schloss. Danach kam dann direkt die Nebelhöhle. Am Maultaschenmeister gab es unser Nachmittagsessen. In einer netten Gesprächsrunde verpassten wir fast die letzte Möglichkeit, die Höhle zu besichtigen. Kurz vor 17:00 Uhr waren wir die letzten in der beeindruckende Tropfsteinhöhle. Ziel für heute war der Bollberg, ein schöner Aussichtspunkt mit Schutzhütte. Ein hartes Etappenziel, wir mussten durch ein tiefes Tal absteigen und wieder auf den Bollberg aufsteigen. 29 km waren ziemlich hart. Am Platz angekommen saßen dort bereits 6 Jugendliche mit Musikbox. Für uns müde Wanderer leider sehr ungünstig. Nach dem Sonnenuntergang liefen wir nochmal ein Stück zurück und nächtigten vor einer Aussichtsbank mit traumhaftem Sonnenaufgang. Unsere schönste Outdoornacht ohne Zelt.


Tag 12 - Do 30.07.2020

 Bollberg - Köhlberg 26,1 km

 

Nach einem schmalen Frühstück starteten wir gemütlich zum Abstieg nach Talheim. Beim Bäcker gab es einen Kaffee und ein süßes Stückchen. Kurz vor dem Aufbruch kreuzte ein schneller Wanderer, den wir am Tag davor getroffen hatten, erneut unseren Weg. Unser Vorteil war, dass wir zum Übernachten nicht ins Tal absteigen mussten. Kurz nach Talheim machten wir noch eine kleine Radlerpause im Sportheim. Danach kam der schweißtreibende Aufstieg auf den Dreifürstenstein. Auf diesem Weg kamen wir am Mössinger Hangrutsch vorbei. Der größte Erdrutsch des letzten Jahrzehnts. Der Weg verläuft seit dem 30 m versetzt. Am Dreifürstenstein trafen sich die damaligen Fürsten, um gemeinsam über politische Ziele zu reden, ohne jeweils das andere Fürstentum zu betreten. Der Steig entlang der Kante war sehr beeindruckend. Am Ende kurz vor dem Abstieg nach Jungingen erreichten wir den Köhlberg, unsere heutige Übernachtungsstelle. Wir machten es uns auf zwei aussichtsreichen Bänken gemütlich. Der Abend war sehr abwechslungsreich, da viele Tagesausflügler dazu saßen und wir einige interessante Gespräche führten. Gegen 22:00 Uhr kehrte Ruhe ein und wir schliefen gemütlich auf den Bänken mit Sicht auf den Hohenzollern. Man braucht nicht viel um glücklich zu sein!

Tag 13 - Fr 31.07.2020

Köhlberg - Stich 20,5 km 

(Übernachtung in Ebingen)

 

Der heutige Tag versprach bis zu 35°C und Sonne pur. Daher nur 20 km. In Jungingen gab es unseren traditionellen Kaffee beim Bäcker. Weiter führte uns der HW1 über den Hoher Berg zum Raichberg und das Zeller Horn. Für uns eine bekannte Landschaft. Am Stich wurden wir von den Eltern abgeholt und wir verbrachten eine Nacht in Ebingen.

Tag 14 - Sa 01.08.2020

Grillplatz Hossingen-Oberhohenberg 26,5km

(Teiletappe vom Stich - Hörnle wurde ausgelassen (ca. 17,5km)

 

Am Morgen gab es ein üppiges Frühstück bei Muttern. Wir beschlossen zusammen mit den Eltern zum Hörnle zu laufen. Start war der Grillplatz in der Nähe von Hossingen. Am Hörnle verabschiedeten wir uns von den Eltern und es ging weiter Richtung den 10 Tausendern der schwäbischen Alb. Bei der Jugendherberge Lochenstein füllten wir nochmals unsere Wasserflaschen. Der Plettenberg, der erste 1000er beeindruckte durch das riesige Kieswerk. Wir hatten Glück und kehrten bei der Plettenberghütte auf ein Radler und eine Wurst ein. Der Abstieg vom Berg war sehr steil und hatte bereits hochalpinen Charakter. Über unser Ziel für heute waren wir uns nicht so richtig klar. Das Wetter sah sehr unsicher aus. Laut Wetterbericht mit Gewitterneigung. Leider hatte aber kein Gasthof in Reichweite offen. Daher eine Zeltnacht. Nach Ratshausen und Deillingen ging es Richtung Oberhohenberg. Dort hofften wir am Grillplatz eine schöne Stelle zu finden. Tja, aber am Samstag keine gute Idee. Schon von weitem drang Musik an unsere Ohren. Daher nochmal Zähne zusammen beißen und auf den Oberhohenberg aufsteigen. Auf der Ruine gab es aber leider keinen geeigneten Platz, zumal ein Gewitter im Anmarsch war und hier oben sehr viel Stahl verbaut war. Daher ging es weiter Richtung Lembergsattel. Und plötzlich kam die perfekte Zeltwiese mit toller Aussicht Richtung Rottweil und dem Schwarzwald. Trotz Gewitter wagten wir die Übernachtung, denn auf dem höchsten Berg, dem Lemberg, wollten wir nicht übernachten. Der Abend war sehr entspannt, erst in der Nacht kam der Regen und der Donner. Ich kam zwischen Blitz und Donner auf minimal 5sec. Wir hatten Glück, die Nacht war allerdings sehr lang, wir konnten kaum schlafen. 

Tag 15 - So 02.08.2020

Oberhohenberg - Tuttlingen 31,1 km

 

Am Morgen konnten wir das nasse Zelt ohne Regen wieder einpacken, fast schon Luxus. Das Frühstück wurde auf den Lemberg-Gipfel verschoben. Auf dem Weg dorthin kamen wir noch am Hochberg vorbei, eine weitere Erhebung über 1000hm. Nach dem steilen Aufstieg erreichten wir den Lembergturm mit Hütte und Grillplatz. Aufgrund des feuchten Wetters und der frühen Uhrzeit waren wir die einzigen Besucher. In der Hütte gab es erst einmal Kaffee und ein Würstchenfrühstück aus unserem Proviant. Danach ging es auf den Turm. Leider war die Aussicht durch den Nebel nicht berauschend. Der Abstieg nach Gosheim war schnell bewältigt, dort angekommen gab es das obligatorische zweite Frühstück. Der weitere Weg ging entlang des westlichen Traufs über den Hummelberg mit knapp 1002hm zum Klippeneck (grosser Flugplatz). Eine Etappe mit normalerweise sehr schöner Fernsicht, leider nicht bei diesem Wetter. Ziel sollte die kleine Ortschaft Risiberg, oberhalb von Dürrbheim, sein. Der Gasthof Waldeck hatte aber kein Zimmer mehr frei. Daher beschlossen wir, wenn möglich direkt nach Tuttlingen durch zu laufen. 31 km insgesamt, aber dafür das eigene Bett. Nach einer Rostbratenrast im Gasthof Waldeck fing es an richtig zu regnen. Mit Schirm und Regenjacke und keinen weiteren Pausen ging es die letzten 13 km nach Tuttlingen. Geschafft!!!! Am Bahnhof gab es dann eine perfekte Zugverbindung nach Hause.